Info

Der Atlas of Post Carbon Architecture ist eine Kooperation zwischen dem tschechischen Passivhauszentrum und dem Natural Building Lab der TU Berlin, unterstützt von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).
Ziel der europäischen Informationsplattform ist es, Beispiele klimafreundlicher Architektur sichtbar und zugänglich zu machen.

Westeuropa verfügt über einen zunehmend alternden Gebäudebestand und eine alternde Bevölkerung. Um den ökologischen Fußabdruck der bebauten Umwelt drastisch zu redzuieren, ist es von zentraler Bedeutung bestehende Gebäude flächendeckend durch Innovation und Forschung umzugestaltet und zu erhalten.
Um diesen Wandel zu beschleunigen, werden herausragende und innovative Modellprojekte und -verfahren benötigt, die inspirieren und neue Möglichkeiten aufzeigen, um zukunftsweisende Standards zu setzen. Als Katalysatoren demonstrieren sie im Rahmen kleinerer Projekte innovative neue Konzepte und Werkzeuge und füttern den politischen und wirtschaftlichen Diskurs in Richtung einer Umstrukturierung des Bausektors. Der Atlas of Post-Carbon-Architecture lädt den Leser:innen ein, eine erste Sammlung von Bauprojekten in Deutschland kennenzulernen und in deren Hintergründe und Konzepte einzutauchen.
Ausschlaggebend für die Auswahl der Projekte waren der Energieverbrauch im Betrieb, der Ressourcenverbrauch und die Erzeugung von Kohlendioxid-Emissionen während des gesamten Lebenszyklus des Gebäudes und seiner Komponenten, die Beschaffenheit und Langlebigkeit der Materialien, soziale Dimensionen wie die Flexibilität von Raumkonfigurationen, sich verändernde Raumbedürfnisse und die Einbindung in das Quartier und die umgebende Infrastruktur.

Natural Building Lab

Das Natural Building Lab, Fachgebiet für konstruktives Entwerfen und klimafreundliche Architektur, ist seit 2018 Teil des Instituts für Architektur an der Technischen Universität Berlin und versteht sich als Praxis-, Lehr- und Forschungsnetzwerk für eine postfossile gebaute Umwelt innerhalb der planetaren Grenzen. Um die dringend notwendige, radikale Transformation der Baukultur voranzutreiben, fokussiert das Natural Building Lab auf klima- und ressourcenangepasste, zirkuläre Bausysteme mit erneuerbaren oder wiederverwendeten Baustoffen und gesundes Low-Tech-Bauen mit klimaaktiven Naturbaustoffen. Im Rahmen seiner Forschungsaktivitäten entwickelt das Natural Building Lab anwendungsorientierte Lösungsansätze, die in transdisziplinären Prozessen in der Architekturausbildung und -produktion in Kooperation mit akademischen und nichtakademischen Expert:innen, Handwerk und Gesellschaft entstehen und einen gemeinwohlorientierten und ganzheitlichen Ansatz verfolgen.

www.nbl.berlin

Passivhaus Zentrum Brno

Das Passivhauszentrum ist eine gemeinnützige Organisation, die sich auf die Vermittlung von Informationen über Passivhäuser und energiesparendes Bauen in der Tschechischen Republik spezialisiert hat. Unsere Mitglieder sind Architekt:innen, Baufirmen, Hersteller:innen von Baumaterialien und alle anderen am Passivhaus interessierten Fachleute. Die Fördermitglieder beteiligen sich an der Realisierung der Aktivitäten des Vereins, insbesondere nutzen sie ihre spezifischen Fähigkeiten und Erfahrungen und arbeiten aktiv mit den anderen Mitgliedern zusammen. Förderndes Mitglied des Vereins kann jeder werden, der praktische Erfahrungen im Passivhausbau vorweisen kann und den Mitgliedschaftsbedingungen entspricht.

www.pasivnidomy.cz

Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Die DBU fördert innovative, beispielhafte und lösungsorientierte Projekte zum Schutz der Umwelt unter besonderer Berücksichtigung von kleinen und mittelständische Unternehmen. Die Schwerpunkte der Fördertätigkeit liegen in den Bereichen Umwelttechnik und -forschung, Naturschutz, Umweltkommunikation und Kulturgüterschutz. Die Stiftung wurde 1990 gegründet und nahm 1991 ihre Arbeit auf. Bis zum Juni 2022 hat sie mehr als 10.600 Projekte mit einem Fördervolumen von rund 1,96 Milliarden Euro unterstützt, wobei das aktuelle Stiftungskapital 2,39 Milliarden Euro beträgt. Die geförderten Projekte sollen nachhaltige Wirkungen in der Praxis erzielen, Impulse geben und zu einem "Multiplikatoreffekt" führen. Ziel der DBU ist es, einen Beitrag zur Lösung aktueller Umweltprobleme zu leisten, die insbesondere aus nicht nachhaltigen Wirtschaftsweisen und Lebensstilen resultieren. Die entscheidenden Herausforderungen sieht die DBU vor allem in den Bereichen Klimawandel, Verlust der biologischen Vielfalt, nicht nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen und Schadstoffemissionen. Die Förderthemen orientieren sich sowohl an aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu den planetaren Grenzen als auch an den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen.

www.dbu.de

Glossar

Glossar

Dies ist eine wachsende Sammlung von wichtigen Begriffen und deren Einordnung für ein gemeinsames Verständnis der Anwendung im Rahmen dieses Projekts.

Effizienzhaus

Ein Effizienzhaus ist ein Energiestandard für Wohngebäude. Er setzt sich aus zwei Kriterien zusammen: Wie hoch ist der Gesamtenergiebedarf der Immobilie? Und wie gut ist die Wärmedämmung der Gebäudehülle? Dies wird durch die Werte des Primärenergiebedarfs und des Transmissionswärmeverlustes angegeben.

Wikipedia (deutsch)

KfW-Standard

Der KfW-Standard beschreibt den Grad der Energieeffizienz nach dem Qualitätslabel "Effizienzhaus", das zur besseren Vergleichbarkeit gemeinsam vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, der Deutschen Energie-Agentur und der KfW-Förderbank entwickelt wurde. Der KfW-Wert eines Gebäudes beschreibt den maximalen Jahres-Primärenergiebedarf in Prozent, den ein Haus im Verhältnis zu einem Referenzhaus haben darf, das bei 100 Prozent liegt. Je kleiner die Zahl ist, desto geringer ist der Energiebedarf. Ein KfW-40-Plus-Haus muss außerdem über eine Stromerzeugungsanlage auf Basis erneuerbarer Energien, ein Stromspeichersystem und eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung verfügen.

Kreditanstalt für Wiederaufbau

Primärenergie

Der Primärenergiebedarf gibt an, wie viel Energie Sie im Durchschnitt für Heizung, Lüftung und Warmwasserbereitung verbrauchen. Dabei wird nicht nur berücksichtigt, was im Haus benötigt wird, sondern auch die gesamte Energie, die für vorgelagerte Prozesse benötigt wird, z. B. um das Gebäude mit Strom, Gas oder Fernwärme zu versorgen.

Transmissionswärmeverlust

Der Transmissionswärmeverlust beschreibt, wie viel Wärmeenergie durch die Gebäudehülle einer beheizten Immobilie nach außen verloren geht. Eine gute Wärmedämmung und moderne Wärmeschutzfenster ermöglichen niedrigste Werte und geringe Wärmeverluste.

zu den Projekten

Projektkarte

Das in den 1960er Jahren errichtete Verwaltungsgebäude des Tierparks wurde 2019 saniert, indem eine neue Fassade aus vorgefertigten Holzelementen an die bestehende Rahmenkonstruktion angeschlossen und die Haustechnik erneuert wurde. Das Projekt demonstriert ressourcenschonende Sanierung als nachhaltige und wirtschaftliche Alternative zu Abriss und Neubau.

zur Projektbeschreibung

Verwaltungsgebäude Tierpark

Das in den 1960er Jahren errichtete Verwaltungsgebäude des Tierparks wurde 2019 saniert, indem eine neue Fassade aus vorgefertigten Holzelementen an die bestehende Rahmenkonstruktion angeschlossen und die Haustechnik erneuert wurde. Das Projekt demonstriert ressourcenschonende Sanierung als nachhaltige und wirtschaftliche Alternative zu Abriss und Neubau.

zur Projektbeschreibung

Kleehäuser Quartier Vauban

Die barrierefreien Mehrgenerationenhäuser im Freiburger Vauban Quartier mit ihren integrierten Abfall-, Sanitär-, Heizungs- und Energiesystemen und der demokratischen Organisation des Zusammenlebens gelten als Pionierprojekte des ökologischen Bauens.

zur Projektbeschreibung

IWL Werkstatt

In Landsberg am Lech wurde eine neue Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Holzhybridbauweise errichtet. Das Gebäude nutzt natürliches Licht und Abwärme zur Energiegewinnung und ist so konzipiert, dass es leicht umgebaut werden kann und für Wartungsarbeiten zugänglich ist.

zur Projektbeschreibung

Kleiner Prinz

Das Prinz-Eugen-Quartier in München ist das größte zusammenhängende Holzbau-Musterquartier Europas. Es umfasst einen Mix aus verschiedenen Wohngebäudetypologien mit gemeinschaftlich genutzten Außenbereichen und Arbeitsräumen. Die Reihenhäuser sind als "leere Hüllen" konzipiert, die von den Bewohner:innen individuell gestaltet werden können.

zur Projektbeschreibung

Spreefeld

Spreefeld ist ein Gebäudeensemble im Passivhausstandard, bestehend aus drei Holz-Beton-Hybridgebäuden mit individuell angepassten Wohnräumen. Die vielfältige Gemeinschaft des Projekts ist auf ein solidarisches Finanzierungskonzept und einen partizipativen Planungsprozess zurückzuführen.

zur Projektbeschreibung

Casa Rossa

Das Gebäude in Chemnitz wurde nach einem minimalistischen Designkonzept renoviert. Der Energieverbrauch des Gebäudes ist dank optimierter Gebäudehülle und einer Solarthermieanlage auf dem Dach gering. Das markante Mauerwerk des Gebäudes wurde vervollständigt, repariert und lasiert, um eine einheitliche Oberfläche zu schaffen, die die Spuren früherer Bau- und Reparaturarbeiten inszeniert.

zur Projektbeschreibung

Walden48

Das Wohngebäude Walden48 ist konsequent in Massivholzbauweise errichtet, mit einem flexiblen Grundriss und unbehandelten Lärchendielen an der Fassade zum Friedhof.  Eine Erdwärmesonde sorgen im Sommer für Kühlung und im Winter für Heizung. Es kombiniert nachhaltige Baukonzepte wie einen partizipativen Planungsprozess und die Nutzung erneuerbarer Ressourcen.

zur Projektbeschreibung

Eiermannbau

Der denkmalgeschützte Eiermannbau wurde durch behutsame Eingriffe in die bestehende Bausubstanz wieder nutzbar gemacht, neue technische Anlagen wurden sichtbar installiert, um in Zukunft einen einfachen Rückbau zu ermöglichen. Im Rahmen der IBA Thüringen wurden innovative Konzepte innerhalb des bestehenden Industriedekmals entwickelt und erprobt.

zur Projektbeschreibung

Rathaus im Stühlinger

Das Verwaltungszentrum in Freiburg ist ein öffentliches Netto-Plusenergiegebäude, das verschiedene Verwaltungsstandorte in einem Gebäude vereint. Das Gebäude nutzt verschiedene Energieträger und Geothermie zum Heizen und Kühlen. Das Rathaus ist öffentlich zugänglich und verfügt über eine Teilklimatisierung, Heiz-Kühlsegel und Wärmerückgewinnung.

zur Projektbeschreibung

Kindergarten und Wohnhaus Ellener Hof

Der Ellener Hof ist ein Quartier in Bremen mit bis zu 500 Wohneinheiten und einem hohen Anteil an Holzbauweise. Das Quartier legt Wert auf eine autofreie Infrastruktur und soziale Durchmischung mit öffentlich zugänglichen Gemeinschaftsräumen. Treppen- und Aufzugskerne sind in Massivholzbauweise ausgeführt und die Gebäude haben einen minimalen Bedarf an Haustechnik.

zur Projektbeschreibung

Netzwerk

Netzwerk

Der Atlas of Postcarbon Architecture ist ein Kooperationsprojekt, das durch Unterstützung unterschiedlicher Partner:innen entwickelt wurde.

planung und entwurf

Gies Architekten
Architekturbüro
IBA THÜRINGEN
Internationale Bauausstellung
Scharabi Architekten
Architekturbüro
Atelier Patric Dreier
Visuelle Identitäten, Typografie und digitales Design
ZRS Architekten Ingenieure
Büro für Architektur und Bauwesen
fatkoehl architekten
Architekturbüro
hämmerle.tschikov Architektur und Baumanagement
Büro für Architektur und Baumanagement

Institutionen und ORGANISATIONEN

Verband der Energiemanager
Gemeinnützige Organisation
Tschechische Architektenkammer
Öffentliche Organisation
Tschechischer Rat für grünes Bauen
Gemeinnützige Organisation
Šance pro budovy
Allianz der Industrieverbände

Informationsplattformen

Holzbauatlas Berlin Brandenburg
Innovative Holzbauprojekte in Berlin-Brandenburg