Apolda, Deutschland

Eiermannbau

über

Der Eiermannbau steht für einen beispielhaften Ansatz bei der Umnutzung und Umgestaltung eines denkmalgeschützten Gebäudes. Der Eiermannbau steht für einen außergewöhnlichen Ansatz in der Umnutzung und Umgestaltung eines denkmalgeschützten Gebäudes. Das Industriedenkmal wird derzeit zu einem Ort umgestaltet, der in zahlreichen Facetten zeigt, wie ressourcenschonende Sanierungs- und partizipative Nachnutzungskonzepte umgesetzt werden können. Mit behutsamen Eingriffen, die nicht in Konkurrenz zur bestehenden Bausubstanz stehen, werden die Industriehallen auf vielfältige Weise wieder nutzbar gemacht. Die Anforderungen im Umgang mit einem denkmalgeschützten Gebäude erfordern kreative Lösungen und neue Nutzungskonzepte. Aus nachhaltigen und wirtschaftlichen Gründen werden die Eingriffe ressourcenschonend und weitgehend reversibel durchgeführt. Die minimale neue technische Ausstattung wird sichtbar installiert, um in Zukunft einen einfachen Rückbau zu ermöglichen und den Unterschied zwischen Alt und Neu zu betonen. Im Rahmen der IBA Thüringen werden gemeinsam mit verschiedenen Akteuren, wie z.B. Studenten, innovative Konzepte innerhalb des bestehenden Industriedenkmals entwickelt und erprobt, die dazu anregen, herkömmliche Planungs- und Nutzungsstrukturen zu überdenken. Ein Beispiel für diese kreativen Nutzungskonzepte sind die Büroräume des IBA-Teams: Handelsübliche Gewächshäuser werden zu "Einzelbüros" mit jeweils eigenem Mikroklima umgebaut. Völlig reversibel können diese in Zukunft an anderen Standorten wieder genutzt werden, wodurch die Halle im Eiermannbau für neue Projekte frei wird. Der Eiermannbau in Apolda ist ein Beispiel für einen bewussten, regenerativen und behutsamen Umgang mit bestehenden Strukturen und denkmalgeschützten Gebäuden.

Allgemein

Architekt:innen:
Hermann Schneider (1906/07), Egon Eiermann (1938/39), Planungsteam im Auftrag der GESA (2010/11), Planungsteam im Auftrag der IBA Thüringen (2018/22-23)
Fachplanung:
Hertha Hammerbacher (Landschaftsarchitektur) und andere
Standort:
Auenstraße 11, 99510 Apolda
Jahr der Fertigstellung:
1907
INTERVENTIONEN:

1938/39: Erweiterung, Aufstockung und Umbau, 2010/11: Renovierung, 2018/22-23: Renovierung und Umbau

Geschosse:
5
Fläche (m²):
6.294 (nur Eiermannbau ohne Verlängerung)
Eigentumsverhältnisse:
öffentlich, im Besitz eines nationalen Unternehmens
Nutzung:
ehemalige Weberei, heute prototypische Mischnutzung
Typologie:
Freistehend
Auszeichnungen:
Nominierung DAM Preis 2020, AIT-Award 2020/Auszeichnung Büro-Verwaltung, Immobilienmanager-Award 2021 - Kategorie Projektentwicklung Bestand

KONZEPT UND KONTEXT

Innovation:
nutzergerechte Sanierung und reversible Eingriffe mit nachwachsenden Rohstoffen
räumliche Konfiguration:
innovative Low-Tech-Umbaukonzepte in den bestehenden Industriehallen etabliert werden
Infrastruktur + Zugänglichkeit:
(halb)-öffentliche Räume, die an verschiedene Nutzer:innengruppen (zeitweise) vermietet werden können
Landschaft:
rurban

KONSTRUKTION

Konstruktion:
Stahlbetonskelettbau
Gebäudehülle:
Beton - Ziegel - Stahl
Materialgewinnung:
Industriegewächshäuser
gespeicherter Kohlenstoff (CO₂ in t):
1.000 t CO₂-Äquivalent (Wert für Gebäudebestand bis 1939)
besonderes Detail:
minimaler Eingriff in die bestehende Substanz durch konsequente Aufputz-Installation der neuen Technik

Betrieb

Heizungsanlage:
Deckenstrahlplatten und Infrarotstrahler
Kühlsystem:
kein Kühlsystem
Energiebedarf (kWh/(m²a):
147 (energetischer Bedarf, Hochrechnung der vollen Kapazität Eiermannbau)
Sonnenschutz:
innenliegender Sonnenschutz aus Gründen des Denkmalschutzes der Fassade
Belüftungssystem:
freie Lüftung

Bilder

Nichts gefunden.
Urheberrechte:
Thomas Müller, Meisterwerk Gotha

Pläne

Nichts gefunden.
Urheberrechte:
IBA Thüringen

Projektkarte

Eiermannbau
siehe Projekt auf Google Maps

Projekt Dossier

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Projektkarte

Das in den 1960er Jahren errichtete Verwaltungsgebäude des Tierparks wurde 2019 saniert, indem eine neue Fassade aus vorgefertigten Holzelementen an die bestehende Rahmenkonstruktion angeschlossen und die Haustechnik erneuert wurde. Das Projekt demonstriert ressourcenschonende Sanierung als nachhaltige und wirtschaftliche Alternative zu Abriss und Neubau.

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